Lebendige Bilder zur Weihnacht
Im wahrsten Sinne lebendig
Die Idee zum Gottesdienst „Lebendige Bilder zur Weihnacht“, ist Ursula Bogner-Kühnle bei einem Ausflug mit ihren „Eierfrauen“ nach Oberammergau gekommen. „Wir haben das Festspielhaus besucht und dort eine Führung bekommen“, erzählt sie. „Hier kam mir die Idee, die Geburt Jesu in Bilder umzusetzen“. Das müsste doch zu schaffen sein, habe sie sich damals, vor ein paar Jahren, gedacht. Gesagt, getan.
Werbung muss für den beliebten Gottesdienst, indem gut 300 Akteure zusammenspielen, derzeit keine gemacht werden. Ausverkauft ist man schon vorher.
Es braucht eine hochkarätige Besetzung
„Bestimmt würde man die Reithalle im Haupt- und Landgestüt Marbach auch dreimal vollbekommen“, glaubt die Frau des Pfarrers. Im letzten Jahr habe man den Versuch gestartet, zwei Vorstellungen anzubieten. „Beide waren ausverkauft“, erzählt sie. Doch: „Es braucht eine hochkarätige Besetzung und Menschen wie Pater Anselm Grün und Flötist Hans-Jürgen Hufeisen, um die Qualität der Veranstaltung zu halten“. Beide seien vielbeschäftige und meist ausgebuchte Persönlichkeiten mit engem zur Verfügung stehenden Zeitfenster. So müssten für den Gottesdienst, der 2010 zum ersten Mal realisiert wurde, jedes Jahr viele weitere Akteure, teilweise gesucht, andere (wieder) aktiviert werden. Die Fäden laufen auch heute noch bei der Initiatorin in Dapfen zusammen und lassen ihr Telefon über Wochen hin, regelmäßig schellen. Leichtfüßig schwebende Engel, (Himmels-)Klänge und eindrückliche Bilder, formiert von Mensch und Tier, sorgen nunmehr Jahr für Jahr für reichlich weihnachtliche und zauberhafte Atmosphäre vor dem heiligen Abend.
Schwebende Engel und trabende Vierbeiner
Ein „Event“ soll auch zukünftig nicht daraus werden, die Bezeichnung dafür schon gar nicht in den Umlauf kommen, wünscht sich die Ideengeberin. „Das ist mir besonders wichtig“, unterstreicht Bogner-Kühnle. „Der Gottesdienst für alle, für die ganze Familie, soll es bleiben“, sagt sie. „Ein ganz besonderer Gottesdienst, den es im Ländle wohl nicht ein zweites Mal gibt“ – so betitelte schon Bürgermeister Klemens Betz bei der Premiere 2010, das weihnachtliche Geschehen in seiner damaligen Begrüßung der gut 850 Besucher in Marbach. Seinen bisweilen glanzvollen Zauber hat der szenische Gottesdienst bis heute nicht verloren. Tiefsinnige Engel-Meditationen, die der Pater aus der Abtei Münsterschwarzach (bei Würzburg) manuskriptfrei verkündet, sprechen Besucher in der Seele an. Zahlreiche „liebevolle Dankeskärtchen“ findet Ursula Bogner-Kühnle meist schon am nächsten Tag in ihrem Briefkasten, wie sie verrät. „Es hat uns gut getan“, sagen ihr die Menschen.
Text & Fotografie: Patricia Kozjek