Böhringer Kulturscheune: Der Chor Canto Vocale
Römerstein-Böhringen – Best of Canto Vocale vor ausverkauftem Haus
Gleich an zwei Abenden herrschte im Juni wieder dichtes Gedränge in der Böhringer Kulturscheune: Der Chor Canto Vocale bot anlässlich seines alljährlichen Konzerts einen Parforceritt durch die Musikstile der Welt und das Publikum war wie immer begeistert.
Unter der bewährten Leitung von Klaus Hügl gaben die Sänger aus Böhringen dieses Jahr ihre Lieblingslieder aus den letzten zehn Jahren zum Besten. Moderatorin Amelie Zeller plauderte wie immer aus dem Nähkästchen und fand schnell den direkten Draht zum Publikum, das sich von der Mischung aus Jazz, Rock, Pop, Swing, Gospel und Filmmelodien leicht einnehmen ließ. Paul Ankas „Diana“, „Thank you for the music“ von ABBA und einige Stücke der Beach Boys waren im ersten Teil ebenso zu hören wie das afrikanische, von Congas begleitete „Bethelehemu“. Die chronologisch angeordnete Reihenfolge der Lieder hatte bei den langjährigen Besuchern den gewünschten Wiedererkennungswert. So wurde das Medley aus „Tutti frutti“, „At the Hop“ und „Lets Twist again” mit frenetischem Applaus bedacht.Bei so viel Ohrenschmaus kamen im „CantoLocale“ auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz, bevor es mit dem zweitem Teil weiterging. Dabei begeisterten die männlichen Chormitglieder zunächst sowohl stimmlich als auch mit ihrer charmanten Spitzbübigkeit und dem Lied „Zwetschga ra do“. Aber auch ganz modernes Liedgut erklang noch vor der rustikalen Scheunenkulisse: Als Siegerlied der Online-Abstimmung erklang „Weit, weit weg“ des österreichischen Alpenrockers Hubert von Goisern. Und als Amelie Zeller „Engel“ von Rammstein ankündigte und Nebelschwaden über die Bühne zogen, bekamen nicht wenige Zuhörer eine richtige Gänsehaut. Summend, flüsternd, die düstere Stimmung ganz langsam steigernd, präsentierte der Chor das Stück auf seine ganz eigene Art und Weise.
Vom Anfang bis zum Ende hätte man auf dem Scheunenboden praktisch eine Stecknadel fallen hören können – die Stille entlud sich nach den letzten Tönen dann in tosendem Beifall.
Großen Anteil an dem Erfolg hatten die Musiker Gregor Kissling (Klavier), Karl Heinz Wallner (Kontrabass) und Matthias Wurst (Schlagzeug), ebenso die vielen ehrenamtlichen Helfer und natürlich auch Chorleiter Klaus Hügl, ohne dessen außerordentlichen Engagements eine solche Veranstaltung auf der Vorderen Alb sicherlich nicht möglich wäre.
Text & Fotografie: Karin Wurst